Das Haupttor

Das Haupttor ist im Grundriss noch gut erkennbar und auch die ehemalige Toröffnung ist noch vollständig erhalten. Das Tor war ursprünglich mit schweren Eisentüren gesichert, deren Bolzen noch in der Öffnung ersichtlich sind. Auch Fensterteile des Wachzimmers sind noch gut erkennbar.

Das Tor selbst war lange Zeit die einzige Zugangsmöglichkeit zur Burg. Erst mit Errichtung der Vorburg wurde auch dorthin ein Verbindungsweg (auch als Fahrweg) angelegt, von wo aus man ebenfalls auf die Burg gelangen konnte.

Dort wo heute nach dem Tor eine kleine Treppe nach oben führt, ging es früher ebenerdig zwischen äußerer Ringmauer (immer noch erhalten, zur rechten) und einer weiteren Mauer zur linken, Richtung Bergfried. Diese heute nicht mehr vorhandene Mauer bildete zusammen mit der Außenmauer den sog. Zwinger der Burg.

Ein Zwinger ist ein zwischen zwei Wehrmauern gelegenes Areal einer Burg, welches - sobald Feinde in die Burg eindrangen - mittels Zugbrücke oder Eisenfalltür abgeschlossen werden konnte. Die dann darin "gefangenen" Angreifer zu überwältigen war für die Verteidiger der Burg dann wesentlich leichter.

Die Zwingeranlage in Losenstein wurde wahrscheinlich Mitte des 15. Jhd. nachträglich zur Sicherung eingebaut und kann in Ihrer Funktion und Aussehen gut anhand des Modells von OSR Weinberger dargestellt werden:

Zur Funktion:
Gelangten die Feinde durch das Haupttor (rot) ins innere der Burg, erreichten diese zuerst das abgetrennte Areal des Zwingers (gelb) welches am Ende wiederum durch den 2. Torturm (blau) abgesichert war. Wenn die Feinde den Zwinger erreichten, wurde im Haupttor und im 2. Torturm eine Eisenfalltür nach unten gelassen, sodass die Feinde eingesperrt waren und leicht von den Verteidigern der Burg überwältigt werden konnten.
 
Im in der in der Grafik ersichtlichen 2. Torturm ist heute die Toilette untergebracht und ragte ursprünglich weiter in den Burginnenbereich hinein.

Bildergalerie Haupttor