Dominikanerhaus Steyr

Im Jahr 1472 gründeten Dominikaner aus Krems an der Donau in Steyr eine Ordensniederlassung. Das Klostergebäude, welches zu diesem Zwecke völlig neu erbaut wurde, stand an jener Stelle wo sich auch heute noch das sog. "Dominikaner Bildungshaus" und die Marienkirche von Steyr (Stadtplatz 41) befinden.

An eben dieser Stelle standen zu jener Zeit zwei Häuser im freieigenen Besitz von Georg von Losenstein und dessen Cousin Wilhelm von Losenstein. Diese lagen an der vom Stadtplatz zur Enns führenden Eisengasse (damals als "Vaßlgasse" bekannt). Die Herren von Losenstein verkauften den Ordensgründern die beiden Häuser zu einem stark vergünstigten Preis mit der Auflage, dass dafür jährlich Seelenmessen für das Geschlecht der Losensteiner gelesen werden müssen.

An dieser Stelle standen einst die Häuser von Georg & Wilhelm von Losenstein

Das Klostergebäude und die dazu gehörige Kirche wurden dann bereits im Jahre 1478 fertiggestellt, jedoch konnten sich die Mönche nicht lange an der Anlage erfreuen, da der verheerende Steyrer Stadtbrand von 1522 alles  vollständig vernichtete. Es wurde 1559 wieder aufgebaut und erhielt sein heutiges barockes Aussehen in den Jahren 1640/41. Die weitere Geschichte des Klosters ist sehr informativ auf den Seiten des Steyrer Magistrats nachzulesen.

Quelle:
 
Dr. Josef Ofner
 
(Stadtarchiv: Rathausprotokolle - Dehio, Die Kunstdenkmäler Österreichs/Oberösterreich. - I.Neumann, Die Lateinschule in Steyr. - F.X.Pritz, Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyr u.a.)
 
Amtsblatt der Stadt Steyr Nr. 10/1969