Christoph II. von Losenstein

Christoph II. von Losenstein wurde um das Jahr 1525 geboren und war der jüngste Sohn des Achaz von Losenstein, zu seiner Zeit Landrat in Oberösterreich und seiner Mutter Salome von Polheim in der Linie Losensteinleithen. Sein Großvater Florian von Losenstein erhielt damals bei der Losensteiner Güterteilung die Burg Schallaburg von seinem Vater und es ist anzunehmen, dass Christoph II. dort auch seine Kindheit verbracht hatte.

Seine vier Schwestern wurden alle in angesehene Familien verheiratet, sein einziger Bruder Georg heiratete in das Geschlecht derer von Volkenstorf - blieb aber kinderlos, so war es an Christoph II, den Namen und die Linie fortzuführen.

Er heiratete im Jahr 1544 Christina von Montfort, eine polnische Prinzessin, welche Hofdame bei Königin Anna war. Sie war die Tochter des Grafen Georg von Montfort und der polnischen Prinzessin Katharina.

Pikantes Detail am Rande: Noch sein Urgroßvater Bernhard von Losenstein führte gegen das Haus Montfort eine bittere Fehde - diese dürfte aber spätestens mit dieser Liaison ausgeräumt gewesen sein...

Jedenfalls entsprangen aus dieser Ehe insgesamt 5 Kinder, wobei jedoch nur zwei Söhne das Erwachsenenalter erreichten. Es waren dies der berühmte Hans Wilhelm von Losenstein (Begründer der Loosdorfer Hohen Schule & Vollender der heutigen Schallaburg) sowie der einzige Stammhalter der Linie Georg Achaz I. von Losenstein. Beide wurden von Ihrem Vater auf die angesehene Universität Padua zum Studium der Rechtswissenschaften gesandt. Eine Universtiät an der übrigens auch Galileo Galileo unterrichtete!

Seine Laufbahn

Christoph II. war kein Mann des Krieges und so schlug er schon bald eine politische Laufbahn ein. Dabei brachte er es schließlich um das Jahr 1550 zum Reichshofrat von König und später Kaiser Ferdinand I. und kurz vor seinem Tod 1558 sogar zum Hauptmann der Leibgarde (Trabantenhauptmann) von Kaiser Maximilian II. in Wien. Doch baute Christoph seine starke Macht bei Hofe nie voll aus, sondern widmete sich mehr seinem ausgiebigen Grundbesitz.

Er besaß zur damaligen Zeit neben der Schallaburg, auch das Stammschloß in Losensteinleithen, ein Drittel der Herrschaft & Burg Losenstein und die Herrschaft Weißenburg an der Pielach.

Eine seiner Burgen lag ihm aber besonders am Herzen:

Die Schallaburg

Nach dem plötzlichen Tod seines kinderlosen Onkels Sebastian von Losenstein (berühmt vor allem durch das sog. Losensteiner Turnier 1521) erbte Christoph II. im Jahr 1540 die mittelalterliche Schallaburg, welche im Jahr 1450 durch Erbschaft von den Zelkingern an die Losensteiner gekommen war. Unter Christophs Herrschaft wurde mit der ersten großen Aus- & Umbaustufe auf der Schallaburg begonnen.

Die Schallaburg zur Zeit Christoph II. vor den begonnen Umbauten (ca. 1550)

Loosdorf

Neben seinen Bemühungen um die Umbauten auf Schallaburg lag ihm auch das religiöse Leben der am Fuße der Schallaburg liegenden Ortschaft Loosdorf besonders am Herzen. Der bereits protestantisch gesinnte Christoph II. erwarb dazu im Jahre 1546 von den Zelkingern die Lehenschaft und auch die Vogtei über den Ort Loosdorf und konnte ab diesem Zeitpunkt mit der Schallaburg über die Geschicke der Pfarre mitbestimmen.

Pfarrkirche Loosdorf, von Christoph im Jahr 1550 begonnen (und später von seinem Sohn Hans Wilhelm vollendet)

Seine große Idee war es, die seit vielen Jahren zerstörte Kirche wieder aufzubauen und die völlige Neuerrichtung einer Schule für die Bürger von Loosdorf sowiei die Kinder der Adeligen aus der Umgebung. Ein für damalige Zeiten sehr ehrgeiziges und fortschrittliches Denken.

Sein früher Tod

Leider durchkreuzte sein plötzlicher Tod all diese Pläne. Christoph II. von Losenstein starb am 21. Dezember 1558 in Prag im Alter von nur 33 Jahren. Zuvor hatte er allerdings noch in seinem Testament verfügt, dass von seinen beiden Söhnen

Georg Achaz I. (damals 13 Jahre alt) das Wasserschloss Losensteinleithen, die Herrschaft Weißenburg und ein Drittel der Burg und Herrschaft Losenstein erhalten solle

Hans Wilhelm (damals 15 Jahre alt) dafür die Schallaburg erhalten solle um sein Werk fortzuführen. Eine kluge Entscheidung wie sich später noch heraustellen sollte...

 

Quellen:

"Die protestantische "Hohe Schule" in Loosdorf 1574 - 1627" v. Helen Miklas
www.schallaburg.at (Bildquelle Schallaburg 1550)
www.pfarre-loosdorf.at (Bildquelle Kirche)
Wikipedia