Schloss Schallaburg
Die Schallaburg besteht aus zwei Teilen: der mittelalterlichen Burg und dem Renaissanceschloss. Ältester Teil ist das „Feste Haus“, das um die Wende zum 12. Jahrhundert erbaut wurde. Diese Turmburg hatte eine Grundfläche von 23 x 11,5 Meter.
Bauetappen der Schallaburg
Im Jahre 1425 erbte Bernhard von Losenstein die Schallaburg vom verstorbenen Bruder seiner Gattin Anna von Zelking. Sie begründeten hier eine Seitenlinie und nannte sich diese "von Losenstein zu Schallaburg". Die Bestätigung und Lehensvergabe durch Kaiser Maximilian I erfolgte am
10. Juli 1496Kaise Maximilian I. (Wiener Regiment) verleiht dem Wilhelm von Losenstein für sich und seinen Vetter Christoph von Losenstein, Lehrer der Rechte, als ihr väterliches Erbe näher genannte Festen, Stücke und Güter: Die Feste Schalachburg samt Zubehör, das Dorf Lostorff und mehrere nicht näher genannte Höfe und Güter, österreichische Lehen, alles mit schuldiger Pflicht nach Lehens- und Landesrecht. Sontag vor st. Margarethen tag 1496. Quelle: Wien HHSA, 1. Lehenb KMs, fol. 257v f. (alt 226 f.) |
Die Besitzer aus dem Geschlecht der Losensteiner waren:
Die bedeutensten Losensteiner im Zusammenhang mit der Schallaburg waren allerdings Christoph II. von Losenstein, welcher mit den ersten Aus- & Umbauarbeiten auf der Burg begann, welche dann nach seinem plötzlichem Tod 1558 von seinem Sohn Hans Wilhelm bis zu seiner heutigen Pracht fortgeführt wurden. Die Schallaburg ist heute das bedeutenste profane Renaissancebauwerk Niederösterreichs.
Unter der Herrschaft Hans Wilhelm von Losenstein wurden unter anderem der prächtige Arkadenhof errichtet. Er baute das benachbarte Örtchen Loosdorf zu einem protestantischen Zentrum des Landes aus und gründete dort 1574 eine "Hohe Schule" zur Vorbereitung junger Adeliger auf das Universitätsstudium. Auch die neue Pfarrkirche ließ er errichten.
Als er 1601 starb hinterließ er (obwohl zweimal verheiratet) keine Kinder, aber dafür einen riesigen Schuldenberg der vornehmlich auf seine Loosdorfer Tätigkeiten zurückzuführen war. So erbte das Schloß zwar der Neffe Georg Christoph von Losenstein, dieser mußte es aber - da er die hohe Schuldenlast nicht stemmen konnte und selbst neue Schulden anhäufte - an seinen Schwiegervater Georg von Stubenberg übergeben, welcher die Schulden beglich.
Die ausführliche Geschichte (nach der Ära der Losensteiner) könnt Ihr auf der Seite www.burgen-austria.at nachlesen.
Die Gegenwart
Unter Hans Wilhelm von Losenstein wurde der Ort Loosdorf zu einem geistigen Zentrum ausgebaut. Daran erinnert neben einer Losensteinergasse auch eine sog. "Losensteinhalle" (Turn- & Veranstaltungszentrum in Loosdorf) sowie natürlich das Gemeindewappen von Loosdorf, welches immer noch den Panther der Losensteiner trägt. Dieses wurde dem Ort im Jahre 1590 auf Initiative des Hans Wilhelm von Losenstein verliehen.