Stammbaum ca. 1100- 1430

Der Stammbaum der Losensteiner beginnt mit dem ältesten urkundlich nachweisbaren Ahnherren RICHER v. Steyr, dessen Urenkel Dietmar I. sich dauerhaft nach Losensten benannte und diese Linie begründete.

Die ab Dietmar II. genannen Herren und Frauen von Losenstein (ca. 1275 - 1430) hatten auf der Burg Losenstein Ihren ständigen Wohnsitz und lebten teilweise mit mehreren Familien auf der Burg.

Erst ab dem Jahr 1347 (Erbschaft der Herrschaft Gschwendt von den Volkenstorf), verließen sie nach und nach Ihre Stammburg hier in Losenstein um in die neu ererbten und ausgebauten komfortableren Besitztümer Losensteinleithen, Gschwendt und Schallaburg umzuziehen. Besiegelt wurde der endgültige Auszug um das Jahr 1430 durch Bernhard I. Ab diesem Zeitpunkt wurde die alte Stammburg nur mehr von Pflegern verwaltet und ab dem 17. Jhd. gänzlich dem Verfall preisgegeben.

n.b. During I.
+ 1118
Herr von Steyr
 
oo n.b.
 
2 Kinder:
 
A - Helmhard 
B - Gundaccer I. (siehe unten)
n.b. Gundaccer I.
+ 1204
Vogt von Garsten & Graf von Steyr & Steinbach
 
urkundlich erwähnt: 1150, 1180
 
Ihm wurde Steyr zur Burghut anvertraut, er war demnach einer der vornehmsten Mitglieder der adeligen Familie des steirischen Markgrafen in der 1. Hälfte des 12. Jhdts. / damit erhielt er auch die Herrschaft Steyr
 
Mit seinen Söhnen beginnt die Entwicklung der Adelsgeschlechter, die ihre Namen von den Herrschaften Losenstein und Starhemberg ableiteten.
 
erhielt durch Heirat Burg u. Herrschaft Steinbach (bei St. Georgen/Grieskirchen) und die dazugehörigen Stammgüter in St. Georgen, Gallspach, Affnang, Neumarkt und Moos bei Offenhausen
 
oo mit Richezza von Steinbach (eine Hochfreie)
3 Kinder:
 
A - During II. 
urkundlich erwähnt: 1180, 1190
Er war ein steirischer Ministeriale und wurde erhielt die Burg Losenstein damals als landesfürstliches Lehen der Babenberger. Dabei scheint er erstmal in einer Urkunde von 1190 als During v. Losenstein auf
B - Euphemia von Steinbach - kinderlos 1245 verstorben
C - Gundakar II. von Steyrsiehe unten
* n.b. Gundacker II. + n.b.
Herr von Steyr
 
gelebt um 1217
 
oo mit n.b.
1 Kind
 
A - Gundakar III. - siehe unten
* n.b. Gundacker III. + n.b.
Herr von Steyr
 
gelebt um 1230
 
Er war ein steirischer Ministeriale und wurde erhielt die Burg Losenstein damals als landesfürstliches Lehen der Babenberger. Dabei scheint er erstmal in einer Urkunde von 1190 als During v. Losenstein auf
 
oo mit n.b.
2 Kinder:
 
 
A - Gundakar IV. - Begründer der Linie Starhemberg
B - Dietmar I. - Begründer der Linie Losenstein 

Ab dem nun folgenden Dietmar I. von Steyr nannten sich die Nachfahren allesamt "von Losenstein" und ist jener als Stammvater der Linie anzusehen.

* ~1230
Dietmar I.
+ 1260
Graf von Steyr und danach 1. Herr von Losenstein
 
urkundlich erwähnt: 1252
 
Nach dem Aussterben der Babenberger 1246 bemächtigte sich Dietmar I. gewaltsam der Burg, Stadt & Herrschaft Steyr, welches bis dahin als landesfürstliches Lehen an seine Familie vergeben wurde. Nach der Einsetzung von König Ottokar v. Böhmen musste er aber die Stadt Steyr abtreten und erhielt dafür 1252 Burg und Herrschaft Losenstein erneut zugesprochen, diesmal jedoch als freies Eigen!
 
Er selbst bliebt jedoch auf Burg Steyr wohnen, erst sein Sohn Dietmar II. zog endgültig nach Losenstein
 
Familienwappen (lt. Nekrolog Minoriten)
oo Gutta (+1296)

begraben im Minoritenkloster Wien
mit der nachfolgenden Inschrift im Nekrolog:
"Ibidem dominus Dietmarus de Losenstain filius domini Gundacheri obiit XVI. Kalendas Julij."
 
3 Kinder:
 
A - Gundaccar IV. (auch der Ältere genannt)
* ~1250 + 1305
urkundlich erwähnt: 1284, 1304, 1311, 1317
begraben im Minoritenkloster Wien
B - During II.
C - Otto
D - Ulrich
* ~1250 + 1284.
ledig verstorben
E - Dietmar II  ↓
* ~1250
Dietmar II.
+ ~1305
Herr von Losenstein
urkundlich erwähnt: 1284, 1304
oo Offina od. Euphemia von Eberstorf
 
11 Kinder:

A - Seyfrid (auch Siegfried genannt)
* ~1280 + 1284
als Kind verstorben
B - Euphemia
* ~1280 + n. 1300
oo mit Chadoldi des Jüngern Herr von Eckharzau
C - Dietmar III
* ~1290 + 1370
Herr von Losenstein
urkundlich erwähnt: 1324, 1348, 1353, 1354, 1353, 1359, 1360
Er war am Hofe Herzog Stefans in Bayern; es existiert dazu ein Schuldbrief aus dem Jahr 1343, wo Dietmar III ein Pferd um 40 Pfund Regensburger Pfennige an eben diesen Herzog verkauft.
oo mit Anna von Prun
starb 1370 kinderlos und ist im Kloster Garsten begraben. Grabinschrift: "Anno MCCCLXX idibus Octobris obijt Nobilis Miles Dietmarus de Losenstein"
D - Perchtold I.
* ~ 1295 +1355
Herr von Losenstein & Gschwendt
urkundlich erwähnt: 1324, 1326, 1327, 1329, 1331, 1333, 1334, 1337, 1339, 1340, 1345, 1346, 1347, 1350, 1352, 1353, 1355
Dieser erbte 1347 von Otto Herr von Volckenstorff per Testament die Hälfte von Schloß und Herrschaft Gschwendt. Die andere Hälfte ging an seinen Bruder Gundacker II.
Seit 1339 herzöglicher Burggraf auf der Veste Rabenstein (Ennstal), die er schließlich 1354 erhielt.
Um das Jahr 1441 Mitglied des von Herzog Otto (dem Fröhlichen) gestifteten Georg Ritterorden "de Templois".
Seit 1346 Vogt des Stiftes Lilienfeld
Er ließ 1349 auch die Pfarrkirche in Stein (bei Steyr-Gleink) erbauen und einen Geistlichen stiften.
+ 11.08.1355 und begraben in der Familiengruf im Kloster Garsten. Grabinschrift "Anno 1355 obijt Berchtoldus des Losenstain"
Quelle: "Taschenbuch für Vaterländische Geschichte, Band 2"
oo mit Margret Tursin von Raucheneck
E - Catharina
* ~ 1300 + n.1345
urkundlich erwähnt: 1345
oo mit Friedrich von Pappenheim
F - Rudolf I
* ~ 1300 + n.1378
Herr von Losenstein und Zagging
urkundlich erwähnt: 1329, 1337, 1339, 1340, 1345, 1352, 1354, 1356, 1360, 1361, 1363, 1366, 1367, 1368, 1371, 1372, 1373, 1375, 1376, 1378
Erhielt 1329 zusammen mit seinen Brüdern Hartneid I, Dietrich und Ludwig einen Teil der Burg Frondsberg zu Lehen. Zusammen mit Hartneid & Rudolf von Stadeck.
Erwarb im Jahr 1354 die Herrschaft Zacking um 1500 Wr. Pfennige.
1356 als Advokat von Göttweig genannt, später auch Vogt v. Göttweig
oo mit Agnes, Herrin von Hohenberg (1. Ehe)
oo mit Magdalena, Herrin von Pollhaim und Wartenburg (2. Ehe)
F.1. Peter
* ~ 1340 + n.1391
Herr von Losenstein
urkundlich erwähnt: 1368, 1376, 1378, 1379, 1380, 1382, 1383, 1384, 1385, 1387, 1391
besaß die Burg Losenstein mit seinem Cousin Hartneid II. (Sohn von Hartneid I.) zu gleichen Teilen und erhielt diese am 27.12.1382 zur Gänze (siehe auch Hartneid II.). Dazu besaß er auch 1/3 des Landgerichtes ob der Enns
oo mit Euphemia von Starhemberg (1. Ehe) + 1361
oo 1361 mit Elisabeth von Auffenstein (2. Ehe)
oo mit Margareta von Traun (3. Ehe)
F.1.1. Burckhard (aus 2. Ehe)
* ~ 1361 + ledig verstorben
F.2. Anna
* ~ 1345 + n. 1360
oo mit Wolfgang von Dachsberg
F.3. Sophie
* ~ 1350 + n. 1365
oo mit Ortolf von Rembsdorf
F.4. Berthold II.
* ~ 1355 + 1355 als Kleinkind
 
G - Gundacker II. (auch der Jüngere genannt)
Herr von Losenstein & Gschwendt
* ~1280 + n.1347
oo 1303 mit Adelhaid von Mistelbach
Dieser erhielt 1347 von Otto Herr von Volckenstorff per Testament die Hälfte von Schloß und Herrschaft Gschwendt. Die andere Hälfte ging an seinen Bruder Berthold I.
Der Bruder seiner Gattin Adelhaid (Marchard von Mistelbach) ist zu der Zeit Besitzer der Burg Frondsberg (Stmk.) und vermacht Gundacker im Jahr 1303 einen Anteil daran. Mit der Auflage ihn mind. 4 Jahre nicht zu veräußern und mit gegenseitigem Vorkaufsrecht. 
 
G.1. Reichildis
* ~1305 + n. 1325
oo mit Hainrich von Prun
begraben in der Wiener Minoritenkirche. Eintrag im Nekrolog der Minoriten mit dem Vermerk "Sub tertio lapide marmoreo in mediate juxta Altare sepulte sunt due uxores domini Hainrici de prunn, quarum una fuit filia domini Gundarchi de Losenstein" - In besagtem Nekrolog wurde auch Ihr Wappen eingezeichnet:
G.2. Anna
* ~1305 + n. 1325
oo mit Ulrich von Taxberg
G.3. Dietmar IV.
* ~ 1310 + 1345
ledig am 16.07.1345 verstorben und bei den Minoriten Wien begraben
Grabinschrift: "Dominus Dietmarus Filius Domini Gundackeri de Losenstain, obijt XVI. Kal. Julij Anno 1345"
G.4. Berchtold III
* ~ 1310 + n. 1333
urkundlich erwähnt: 1333.
oo Margarethe n.b. (lt. Dokument v.1333)
G.5. Gundacker III
* ~ 1320 + 1394
urkundlich erwähnt: 1351
oo mit Anna (n.b.)
gestorben im Jahre 1394 und begraben in Garsten mit seiner Frau
Grabinschrift: "Anno 1394 obijt Nobilis Miles Gundacker de Losenstein, & eodem Anna Uxor ejus."

H - Ludwig
* ~1295 + n. 1339
urkundlich erwähnt: 1329, 1339
Erhielt 1329 zusammen mit seinen Brüdern Hartneid I, Dietrich und Rudolf einen Teil der Burg Frondsberg zu Lehen. Zusammen mit Hartneid & Rudolf von Statteck.
ledig verstorben
I - Diemuth
* ~1305 + n.1336
urkundlich erwähnt: 1336
oo 1327 mit Seibot von Volkenstorf (+1336)
eigene Linie
J - Dietrich I.
* ~1300 + n.1378
Herr von Losenstein
urkundlich erwähnt: 1329, 1339, 1345, 1352, 1355, 1358, 1360, 1362, 1363, 1364, 1371, 1372, 1373, 1375, 1376, 1377, 1378
Erhielt 1329 zusammen mit seinen Brüdern Hartneid I, Rudolf und Ludwig einen Teil der Burg Frondsberg zu Lehen. Zusammen mit Hartneid & Rudolf von Statteck.
Er erwarb 1362 das "Gut an der Leithen" von Niklas Flußhart, welches in weiterer Folge zum Schloss Losensteinleithen ausgebaut wurde.
oo Margaretha, Herrin von Hohenberg (Otokarenfamilie Hohenberg)
J.1. Dietrich II.
* ~1330 + n.1372
Herr von Losenstein
urkundlich erwähnt:  1364, 1372
J.2. Anna
* ~1340 + n.1360
oo 1360 mit Weickard von Starhemberg
J.3. Adelhaid
* ~ 1345 * n.b.
Klosterfau zu Wien
K - Hartneid I.  ↓
~ 1300
Hartneid I.
+ 1344
Herr von Losenstein
urkundlich erwähnt: 1324, 1327, 1329, 1336, 1339, 1341, 1344

oo Agnes von Marspach

begraben in der Familiengruft im Kloster Garsten
Grabinschrift: "Anno Domini 1344 in Vigilia Inventionis S. Grucis obijt Hertnidus de Losenstein"
 
Erhielt 1329 zusammen mit seinen Brüdern Rudolf, Dietrich und Ludwig einen Teil der Burg Frondsberg zu Lehen. Zusammen mit Hartneid & Rudolf von Statteck.
 
7 Kinder:
 
A. Anna
* ~1320 + 1355
urkundlich erwähnt: 1344
oo 1341 mit Eberhard von Wallsee
beide gründeten das Stift Säusenstein (Nähe Ybbs/Donau) wo sie auch begraben liegen.
B. Dietlieb
* ~1325 + n.1375
urkundlich erwähnt: 1359, 1362, 1375
ledig verstorben
C. Dietmar V.
* ~1325 + n. 1367
urkundlich erwähnt: 1359, 1367
oo mit Elisabeth von Liechtenstein v. Murau
B.1. Euphemia
* ~1347 + n. 1365
oo mit Ludwig von Eckardzau
D. Gundackar IV.
* ~1320 + 1370
D. Perchtold II
* ~1320 + 1390
F. Elisabeth
* ~ 1330 + n.1363
urkundlich erwähnt: 1363
oo mit Heinrich von Neidtberg --> eigene Linie
G. Johanna
* ~ 1330 + n.b.
lebte in der Gegend von Mörschwang und scheint auch in diesem Gemeindewappen auf.
+ 1325
H - Hartneid II  ↓
* 1344 Hartneid II.
+ n. 1387
Herr von Losenstein
 
urkundlich erwähnt: 1359, 1365, 1367, 1370, 1371, 1372, 1373, 1377, 1379, 1380, 1381, 1382, 1383, 1384, 1385, 1387
 
besaß die Burg Losenstein mit seinem Cousin Peter (Sohn von Rudolf) zu gleichen Teilen, übertrug seinen Anteil aber am 27.12.1382 per Urkunde an seinen Cousin Peter zur Gänze wie eine Urkunde von Herzog Albrecht von Österreich bezeugt.

 
 
begraben im Familiengrab Kloster Garsten. Grabinschrift "Anno Domini MCCCLXXXIII obijt Nobilis Miles, Hartnidus de Losenstain in die S. Udalrici, & Uxor ejus Agnes Anno MCCCLXXX in die S. Antonii R."
 
oo 1364 mit Agnes von Polheim (*1348 +1380)(1. Ehe)
oo 1383 mit Margaretha von Falkenstein (2. Ehe)
 
 
3 Kinder
A. Barbara
* ~1370 + 1395
oo 1389 mit Kaspar von Starhemberg (+ 1418)
B. Anna
* ~1385 + n.1424
urkundlich erwähnt: 1405
verzichtet am 21.01.1405 auf ihr elterliches Erbe zugunsten Ihres Bruders Bernhard
oo 1406 mit Burckhard von Winden +1419 (1. Ehe)
oo 1419 mit Wolf Strein von Schwarzenau +1424 (2. Ehe)
Nach dessen Tod wurde Sie unter anderem mit dem Dort "Großrupprechts" im Waldviertel belehnt
kinderlos
C - Bernhard I.  ↓

(hier klicken zum 3. Teil des Stammbaumes)

An diesem Punkt endet um 1430 herum die Ära der Losensteiner auf der Burg Losenstein. Hartneid II. war der letzte Losensteiner der hier wohnte. Unter Bernhard I. wurde die Verwaltung und der Lebensmittelpunkt der Losensteiner nach Losensteinleithen verlegt.

Die Burg wurde von da an nur noch von Pflegern verwaltet und später völlig dem Verfall preisgegeben. Der Name "von Losenstein" wird aber beibehalten und lebt bis zum Aussterben der Losensteiner fort.